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Krankenhausaufenthalte von Demenzerkrankten: Gute Vorbereitung ist das A und O

Krankenhausaufenthalte von Demenzerkrankten: Gute Vorbereitung ist das A und O

Der Aufenthalt in einem Krankenhaus muss für einen Demenzerkrankten an sich schon ein gravierendes und stressauslösendes Ereignis sein. Ist doch gerade für ihn die gewohnte häusliche und Sicherheit vermittelnde Umgebung ausgesprochen wichtig. Erschwerend kommt hinzu, dass es kaum Demenzstationen gibt, die auf die Aufnahme dieser speziellen und weiter wachsenden Gruppe von Erkrankten vorbereitet sind.

Umso mehr kommt es darauf an, dass betreuende Angehörige eigene Vorsorge treffen und die richtigen Entscheidungen treffen. Schließlich soll sich der Demenzerkrankte ja auch wohlfühlen – was für den Krankheitsverlauf und den Heilungsprozess bekanntermaßen ein nicht unwesentlicher Faktor ist.

 

Das sollten Sie als Angehöriger bedenken und beachten:

 

  • Ein Demenzerkrankter braucht mehr „Eingehen“ und persönliche Betreuung, also insgesamt mehr Zeit, als einem Patienten im normalen Betrieb zur Verfügung steht. Häufigere Besuche bieten sich hier nur als ein bedingter Ausgleich an.
  • Personal, das nicht entsprechend geschult ist, wird zudem die Verhaltensweisen des Betroffenen als unverständlich und befremdend empfinden. (Dies gilt natürlich ebenso für die nichtdementen Mitpatienten.)
  • Die üblichen Anweisungen zur Medikamenteneinnahme wird ein Demenzerkrankter vergessen oder gar nicht verstehen. Deshalb ist auch hier besonderes Augenmerk erforderlich, da sonst der Behandlungserfolg in Gefahr gerät.
  • Auch Essen und Trinken „funktionieren“ bei Demenzerkrankten nicht automatisch – ohne Anleitung von Seiten der Betreuungsperson geht es meistens nicht. Nur mit solcher Unterstützung lässt sich einer Mangelernährung vorbeugen.
  • Weiteres Problem ist die fehlende Orientierung: In Krankenhäusern, die nicht auf die Bedarfsgruppe eingestellt sind, verlaufen sich demenzerkrankte Patienten – oder verlassen schlimmstenfalls sogar unbemerkt das Krankenhausgelände.
  • Verlässt der Demenzerkrankte unkontrolliert sein Bett, zum Beispiel weil er sein „Zuhause“ sucht, kann es zu schweren Verletzungen kommen – indem er Katheder- und Infusionsschläuche aus seinem Körper reißt oder stürzt.

 

TIPP 1: Aus vorgenannten Gründen ist die beste Wahl ein Krankenhaus mit Demenzstation. Nur solche Spezialstationen sind hinsichtlich Personal, Einrichtung und Ausstattung auf die speziellen Bedürfnisse von Betroffenen optimal abgestimmt. Ist ein Krankenhaus mit eigener Demenzstation in der Nähe nicht verfügbar, sollte zumindest eine Geriatrie-Abteilung mit speziell auch in Demenz geschultem Personal vorhanden sein.

 

TIPP 2: Holen Sie Ihren demenzerkrankten Angehörigen, sobald es irgend geht, wieder in seine gewohnte, häusliche Umgebung zurück. Den Aufenthalt im Krankenhaus selbst können Sie positiv beeinflussen, indem Sie persönliche Gegenstände mitgeben, die in der fremden Umgebung für etwas Vertrautheit sorgen. Feste Rituale und Strukturen, etwa mit Übungen und Gedächtnistraining, sollten auch im Krankenhaus beibehalten werden.

 

Zu guter Letzt bieten Krankenhäuser als kostenpflichtige Zusatzleistung auch Einzelzimmer mit „Rooming-In“ an. „Rooming-In“ bedeutet, dass eine Begleitperson – beispielsweise Sie selbst als Angehöriger oder auch eine osteuropäische Pflegekraft – mit im Zimmer des Patienten wohnt und diesen während des Aufenthaltes betreuen kann.

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